Von Köftefrikadellen über Tanz bis zu Parkkonzerten im Kennedypark

Foto: Heike Lachmann

  1. Auflage des Multikultifestes lockt, erstmals mit zweiter Bühne, wieder zahlreiche Besucher in den Kennedypark. In Kooperation mit Jürgen-Kutsch-Stiftung

Aachen. Es duftet nach orientalischen Köftefrikadellen und asiatischen Gewürzen. Musik aus allen Teilen der Welt erklingt, Bauchtänzerinnen treten auf. Und das schöne Sommerwetter verleiht dem Multikultifest im Kennedy-Park das passende Flair.

„Das ist hier ein wahrer Markt der Kulturen“, ist die Bezirksbürgermeisterin von Aachen-Mitte, Marianne Conradt, begeistert. Und die 18. Auflage am Sonntag war tatsächlich einmal mehr ein Spiegelbild der kulturellen Vielfalt in Aachen.

Spaß zu haben, neue Kulturen zu entdecken und gemeinsam ein Zeichen für die multikulturelle Gesellschaft in Aachen zu setzen, das wünschen sich die Organisatoren rund um den Vorsitzenden des Multikultifest-Vereins Jörg Lindemann und die beiden Moderatoren Reiner Bertrand und Marie-José Dassen.

Marianne Conradt ist zum zweiten Mal dabei, hat sich mitten unter die Leute gemischt und zapft am Bierstand mit. „So komme ich ins Gespräch bin nah dran an den Leuten“, freut sie sich. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Situation sei das Fest besonders wichtig.

Oberbürgermeister Marcel Philipp und eine Reihe prominenter Gäste eröffneten das Fest am Nachmittag und betonten ebenfalls den hohen Stellenwert. Zum ersten Mal fand das Fest in Kooperation mit der Stiftung von Jürgen Kutsch und seinen Parkgesprächen statt. So gab es erstmals eine zweite Bühne, auf der parallel zu den offiziellen Reden bereits die ersten Vorbereitungen und der Soundcheck für die bekannte Sängerin Farah Rieli stattfanden. „Musikalisch bewegt sich die Tochter ehemaliger amerikanisch-belgischer Missionare zwischen Soul, Folk, Rap, Blues und Pop. Glaube, Liebe und Hoffnung bestimmen die Themen ihrer Songs, getragen von ihrer warmen dunklen Stimme und ihrem Gitarrenspiel“, erklärt Kutsch, der Rieli persönlich eingeladen hat. So wurden die Parkgespräche diesmal eher zu einem Parkkonzert.

40 Gruppen, 50 Stände

Insgesamt 40 Gruppen waren wieder mit Gesangs- und Tanzauftritten dabei. An 50 Ständen boten Vereine internationale Köstlichkeiten an. „Dieses nicht kommerzielle gastronomische Angebot und der damit verbundene Informationsaustausch ist das Herzstück des Festes“, erklärt Marktmeister Jörg Lindemann. Sportaktivitäten wie Rhönradfahren oder Torwandschießen erfreuen derweil die Kinder und Jugendlichen.

„Die Organisation des Festes ist nicht einfach. Trotz der finanziellen Unterstützung der Sponsoren und der Stadt steht uns nur ein geringer Etat zur Verfügung“, erklärt Schatzmeisterin Elisabeth Geusen. Das Angebot und das Bühnenprogramm aber werden hohen Anforderungen gerecht.

Dass es den großen, farbenprächtigen Umzug nicht mehr gibt, hat finanzielle wie organisatorische Gründe. „Wir haben uns überlegt, was das Fest ausmacht. Das sind vor allem die Stände und das Bühnenprogramm mit Musik und Tanzauftritten“, erklärt Lindemann. Zwölf Leute gehören dem Verein an, acht gehören zum Kernteam. „Das Ostviertel neu zu beleben und diesen Schmelztiegel der Kulturen mit positiven Nachrichten in Verbindung zu bringen, das war bei der Geburtsstunde des Multikultifestes vor 20 Jahren wichtig“, betont Lindemann. Elisabeth Geusen ist von Anfang an dabei, sie weiß, wie sich im Viertel die Nationen mischen. Und am schönsten zeigt sich das bei Musik, Tanz und leckerem Essen, die dazu einladen, auch mal etwas Neues zu probieren.

Quelle: Nina Krüsmann, Aachener Nachrichten