Balkonkonzert für 20 Gäste im neuen Kulturpalais

Foto: Detlef Ilgner

Mönchengladbach Das erste Konzert an der Lingenmühle ist nur der Auftakt zu mehreren Kulturveranstaltungen in den kommenden Monaten, die es in der Wohnung von Jürgen Kutsch geben soll.

Die Mönchengladbacher Sopranistin Stefanie Kunschke hat sich in den verganenen Monaten zum Profi in Sachen Kurzkonzerte aus dem Fenster und vom Balkon herab entwickelt. Corona machte es möglich und nötig. Hatte Stefanie Kunschke bislang zu Hause am Schillerplatz gesungen, hieß es am vergangenen Sonntagabend: „Heute starten wir etwas Neues!“ Mit diesen Worten eröffnete sie ihr Programm auf dem Balkon der Wohnung des Mönchengladbacher Neubürgers Jürgen Kutsch, An der Lingenmühle 12 – dem Ort, der sich in den kommenden Wochen und Monaten zu einem „Kulturpalais“ entwickeln wird.

Stefanie Kunschke stellte den Gastgeber, Jürgen Kutsch, und seine gleichnamige Stiftung vor: Ziel ist, so erklärte Kutsch den gut 20 Gästen auf dem Hof und den benachbarten Balkonen, sich im sozialen und kulturellen Bereich zu engagieren. Kunschke betonte, dass Kutsch das kulturelle Programm zweier kleiner Restaurants in Mönchengladbach finanziell unterstütze: das Lax Legere und das Stopka’s, deren beider Inhaber unter den Zuhörern waren. Was Stefanie Kunschke vor allem freute, war, dass sie von Meghan Behiel am Keyboard begleitet wurde: „Endlich ist es möglich, dass wir wieder zu zweit etwas machen können“

Und dann ging es los: Stücke von Puccini, aus Bernsteins Westside Story, der Fledermaus und Gershwin’s Summertime ließen den aufkommenden Regen vergessen. Stefanie Kunschke moderierte dabei auch ihre musikalische Auswahl und gab zusätzlich interessante Informationen.

Jürgen Kutsch versprach derweil weitere Balkonkonzerte und gab die Termine und Künstler für die Monate September und Oktober bekannt: Am 20. September um 18 Uhr stehen mit den „Netten Koketten“ zwei Chansonnièren auf dem Balkon, und am 25. Oktober wird zur gleichen Uhrzeit das Fink Körner-Duo mit Posaune und Piano die Gäste auf dem Innenhof unterhalten.

Was er sonst noch an kulturellen Events plant: Jürgen Kutsch ist da ganz zurückhaltend. Er lebe schließlich erst seit einem Jahr in Aachen und lasse sich noch etwas Zeit, Künstler und Institutionen kennenzulernen. Er nehme demnächst Kontakt mit dem Kunstverein MMIII auf. Überhaupt könne er sich Ausstellungen, Lesungen, Konzerte, in seinen Worten: „temporäre kulturelle Ereignisse“ in seiner Wohnung vorstellen. 10 bis 20 Personen fänden bei ihm Platz. Unter Coronabedingungen leider nur die Hälfte.

Da erreicht Kutsch mit Balkonveranstaltungen im Moment mehr Menschen.

Quelle: Sigrid Blomen-Radermacher, Rheinische Post Mönchengladbach