Multikulturelles Picknick im Park

Ideales Picknickwetter: Gut 30 Menschen kamen am Sonntag zu den „16. Parkgesprächen“ im Kennedypark. Foto: Ralf Roeger

Aachen. Ein Picknick lässt sich am besten bei schönem Wetter veranstalten. Und das hatte sich am Sonntagnachmittag in Aachen und insbesondere am Kennedypark eingestellt. Hierhin hatte Jürgen Kutsch mit seiner Stiftung zu den „16. Parkgesprächen“ eingeladen.

Seit 2014 gibt es die Gespräche. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, „im multikulturell geprägten Stadtteil Aachen-Ost rund um den Kennedy-Park (…) die Menschen im Viertel zu verbinden“. In der Vergangenheit hatte es bereits eine Reihe von Veranstaltungen gegeben: Mädchen-Fußballturnier, Baumpflanzung, Besuch in der Yunus-Emre-Moschee und mehr.
Unterschiedliche Motive

Gekommen sind an diesem Nachmittag gut 30 Menschen. Mitgebracht haben sie Sitzgelegenheiten, auf denen die selbst mitgebrachten Speisen und Getränke verzehrt wurden. Ein Blick auf die Speisen belehrte den Besucher, dass „Multikulti“ bereits Einzug gehalten hat, bevor nur ein einziges Wort gesprochen wurde.

Eingefunden haben sich Männer und Frauen mit ganz unterschiedlichen Motiven: Da sind diejenigen, die kommen, um den Kontakt, den sie bei einem der vorhergehenden Parkgespräche geknüpft haben, fortzuführen. Andere sind von Freunden mitgenommen worden. Der Bürgerverein Brand hat Flüchtlinge animiert, zu dem Treffen zu kommen. Für die anwesenden Vertreter der „LebensWeGe“, die ein Genossenschaftswohnprojekt in der Nähe betreibt, ist der Kontakt zur „Stiftung Jürgen Kutsch“ eine Möglichkeit, ihre Quartiersarbeit zu ergänzen.

Die Stadtverwaltung Aachen und das Sozialwerk Aachener Christen helfen der Stiftung bei Reparaturarbeiten von Parkbänken: Im Rahmen von „BIWAQ – Bildung Wirtschaft Arbeit im Quartier“ werden Langzeitarbeitslose und Flüchtlinge für handwerkliche Arbeiten engagiert.

H. N. Chatterjee ist gekommen, um als Sprecher der Aachener Hindugemeinde im „Arbeitskreis Dialog der Religionen“ Kontakte zu knüpfen. Der mazedonische Objektkünstler Recep Vardar hat sich aus Interesse an interkulturellen Begegnungen beim Parkgespräch eingefunden. Drei Bewohner des Ostviertels waren zwecks Pflege der Nachbarschaft erschienen: Sie wollen mit dazu beitragen, dass das Viertel von Missständen beseitigt wird. Die Bewohner berichteten von Erfahrungen mit Rockern, Drogenhandel und Prostitution. Hier müsse man gemeinsam anpacken, um den Kennedypark wieder attraktiver zu machen.

Für diese Menschen bietet die Stiftung Jürgen Kutsch ein Forum, in das sie ihre Aktivitäten „rund um den Kennedypark“ einbringen können.

Quelle: Lothar Stresius, Aachener Nachrichten