25. Parkgespräche: Ja zu einem weltoffenen Aachen

  1. Parkgespräche der Jürgen-Kutsch-Stiftung zum Thema Fremdenhass

Aachen. „Weltoffenes Aachen – gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“ – diesem Motto widmete die Jürgen-Kutsch-Stiftung ihre 25. Parkgespräche. In Kooperation mit der Volkshochschule (VHS) Aachen diskutierten Interessierte diesmal in der Nadelfabrik, wie die Kaiserstadt mit Rechtextremismus und Rassismus umgeht.

Laura Distelrath von der VHS stellte in dem Zusammenhang das Landesprogramm „NRWelt-offen“ vor, welches darauf abzielt, ein lokales Handlungskonzept gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Aachen zu entwickeln. Unter Beteiligung der vielfältigen Zivilgesellschaft möchten die Verantwortlichen gemeinsam ein weltoffenes Aachen fördern.

Konkret gliedert sich das Projekt, das bis Ende 2018 läuft und von der Landezentrale für politische Bildung gefördert wird, in verschiedene Bereiche. Basierend auf Erfahrungen mit oder im Umgang mit Rechtsextremismus und Rassismus werden Maßnahmen erarbeitet sowie Wünsche geäußert, die final zu einem demokratischen Zusammenleben führen, in dem Menschenfeindlichkeit und Nationalismus keinen Platz haben.

Doch bevor überhaupt über mögliche Maßnahmen diskutiert wurden, herrschte bei den Anwesenden schnell Konsens darüber, dass Rechtsextremismus aus der subjektiven Betrachtung heraus latent im gesellschaftlichen Leben anwesend sei. Insbesondere der permanente mediale Einfluss und die Tatsache, dass die rechtspopulistische Partei AfD auf dem politischen Parkett so präsent sei, würden zu einer Stimmung beitragen, in der Rassismus alltäglich sei.

Die Folge: „Oft werden Menschengruppen von vornherein stigmatisiert, und man gibt dem Einzelnen gar nicht erst eine Chance“, betonte Jürgen Kutsch. Ferner sagte er: „Wichtig ist meiner Meinung nach, dass man in jedem ein Individuum sieht und nicht auf seine Herkunft achtet.“

Bildung und Aufklärung über die Ursachen, Erscheinungsformen und Folgen menschlicher Ideologien haben im Kampf gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einen hohen Stellenwert und bilden die Basis für weitere Maßnahmen, so die Meinung der Besucher. Natürlich sei in dem Zusammenhang auch der präventive Gedanke relevant, wie Kutsch resümierte. „Die ,Pulse of Europe‘-Aktionen in der Innenstadt haben gezeigt, dass sich viele Menschen für ein weltoffenes Aachen einsetzen. Gegenseitige Toleranz, aber auch frühzeitige Aufklärung sind Punkte, die dringend beachtet werden müssen, damit Fremdenhass aus der Gesellschaft verschwindet.“

Quelle: Svenja Pesch, Aachener Zeitung