dem Elsassplatz zu mehr Glanz verhelfen – Ideen und Möglichkeiten bei den 14. Parkgesprächen

Fred Quarten

Wir danken Herrn Fred Quarten, Baudirektor a.D. der Stadt Aachen und aktiver Planer für die Stadtentwicklung, für seinen Impulsvortrag

 

„Schön ist was anderes, schön war er noch nie“ betont ein Anwohnerehepaar, das seit fast 70 Jahren nah des Elsassplatzes wohnt und spricht damit an, was viele Bürger denken. Denn obwohl der Platz in zentraler Lage des Viertels liegt, befindet er sich in keinem guten Zustand. Daran kann leider auch der Brunnen nichts ändern, der inmitten des Platzes einsam und ungeachtet vor sich hin vegetiert.Im Rahmen der 14. Parkgespräche, die dieses Mal in Kooperation mit RWTHextern, dem Bürgerforum der RWTH, stattfanden, wurde deutlich, dass der Elsassplatz irgendwo zwischen Herzstück des Viertels und nach Möglichkeit zu vermeidender Ecke liegt. Da wäre zum einen das Problem des Mülls, wie ein Anwohner erzählt. Schon oft habe er beobachtet, wie der Platz zu einem einzigen Müllgelage geworden sei. Meistens nachdem Jugendliche oder stark alkoholisierte Menschen den Platz des Nachts für Treffen oder ähnliches genutzt haben. Ebenfalls ein Problem stellt die Verkehrssituation rund um den Platz dar. Da er wie eine Insel von vorbeifahrenden Bussen und Autos abgeschottet ist, gestaltet sich die Nutzung gleich doppelt schwer. Ideen, wie beispielsweise inmitten des Elsassplatzes einen Wochenmarkt zu integrieren, oder ihn als Eventplatz zu nutzen, sind nicht ganz einfach zu realisieren. „Was wir brauchen, ist ein Trägerverein, der mögliche Veranstaltungen organisiert“, betont ein Anwohner. Soweit so gut, doch wer ist dieser mögliche Verein? Ratloses Schweigen. Bis ein Anderer die Gelegenheit sprichwörtlich am Schopfe packt. „Wenn wir alle nur reden, aber nicht bereit sind, selber zu handeln, dann dürfen wir uns auch nicht beschweren, dass nichts passiert. Lasst uns eine Liste erstellen, auf der sich jeder einträgt, der Interesse an der Gründung eines Vereins hat.“ Und nach und nach merkt man, dass die Bereitschaft bei vielen da ist. „Wir überlegen, ob wir mit einer Gruppe aus dem Josefshaus den Platz schön herrichten. Mit Blumen zum Beispiel“, so ein weiterer Vorschlag. Die Überlegungen, die Busse umzuleiten oder gar eine neue Route zu entwickeln, sind aller Wahrscheinlichkeit nicht zu realisieren. Umso wichtiger ist es also, mit vorhandenen Mittel etwas zu bewegen. Fred Quarten hat da schon ganz konkrete Ideen: „Wir sollten zuerst die Bänke und den Brunnen reparieren, dann für mehr Beleuchtung und für Spielangebote auf dem Platz sorgen. Stühle und Tische müsste man eben organisieren, aber die klassischen Brettspiele wie Schach oder Backgammon haben die Meisten zuhause.“ Klingt positiv, sorgt aber auf der anderen Seite für erneuten Unmut. „Sie glauben doch nicht, dass die Sachen auch nur eine Nacht unbeschädigt bleiben?“. Auch die Idee eines Büdchens stößt bei besorgten Bürgern auf Kritik. „Dann haben wir hier noch mehr Müll, wenn sie das jeden Tag sehen, dann wollen sie das auch nicht haben.“ Natürlich ist es wichtig, stets beide Seiten im Auge zu haben, allerdings ist alles besser, als nichts zu tun und den an sich schönen Platz sich selbst zu überlassen. Bleibt zu hoffen, dass die Beteiligten aus den 14. Parkgesprächen mehr mitnehmen, als nur rein hypothetische Ideen. Vielmehr ist allen zu wünschen, dass gemeinsam Pläne entwickelt werden, die dem Elsassplatz dazu verhelfen, sich von seiner schönsten Seite zu zeigen.

Quelle: Svenja Pesch, freie Journalistin