26. Parkgespräche und die Frage nach dem Rollenbild der Frau und Mutter

Die drei K´s der Frauen: Kinder, Küche und Kirche. So sah es zumindest vor ein paar Jahren noch in vielen Familien aus. Die Mutter am Herd, der Mann schaffte das Geld nachhause. Doch was hat sich über die Jahre verändert? Wie ist das Rollenverständnis von Frauen und Müttern heute, im Jahr 2018? Unter dem Motto „Das Müttercafé – einladend multikulturell“ widmeten sich die 26. Parkgespräche der Jürgen Kutsch Stiftung der Frage, wie die Rolle der Mutter als Frau in der Gesellschaft aktuell ist. Leiterin des Müttercafés, Britta Mohr, erzählte ein wenig aus dem Alltag im Müttercafé. „Zu uns kommen Mütter aus allen Schichten und aus allen Kulturkreisen. Sie haben alle ihre persönliche Geschichte und nicht wenige haben Probleme, bei denen sie Hilfe benötigen. Egal ob bei behördlichen Dingen, Fragen zu Papieren oder alltägliche Belange – wir sind da und helfen. Wenn wir mit unserem Latein am Ende sind, vermitteln wir natürlich auch an entsprechende Stellen weiter.“ Allerdings genießen viele Mütter auch einfach nur das Zusammensein. So wie Manuela. Als Mutter von drei Kindern kommt sie gern und oft ins Müttercafé und schätzt die Atmosphäre hier. Wie sich die Entwicklung der Frau in den letzten Jahren verändert hat, war für Mohr pauschal gar nicht zu beantworten. „Wir haben verstärkt gemerkt, dass die unterschiedlichen Kulturkreise auch unterschiedliche Entwicklungen durchlebt haben, was die Erziehung der Kinder betrifft. Da gehen die Methoden und Ansichten zuweilen stark auseinander“, sagte Mohr. Wichtig sei es deshalb, den Dialog zu suchen und offen zu reden, fügte sie hinzu. Dabei spielt für die Mitarbeiterinnen vor allem das Vertrauen eine große Rolle. Denn erst, wenn die Frauen Vertrauen geknüpft haben, kommt man ins Gespräch und erfährt, wo der Schuh sprichwörtlich drückt. Natürlich gibt es auch im Müttercafé Regeln, an die sich alle halten müssen. Männer haben in der Einrichtung nichts verloren, wobei gerade die Männer aus andern Kulturkreisen den Besuch ihrer Frauen dort unterstützen. Denn hier lernen sie nicht nur die deutsche Sprache, sondern gleichzeitig auch andere Frauen kennen, mit denen sie sich austauschen können. Was nach den 26. Parkgesprächen blieb, war die Erkenntnis, dass die die Rolle der Frau und Mutter innerhalb der Gesellschaft so vielfältig ist, wie die Frauen an sich. Es gibt kein festgefahrenes Schema oder Verhaltensmuster, vielmehr fließen in die Entwicklung viele Faktoren, wie Lebenssituation, Kulturkreis oder persönliche Prägungen und Erfahrungen mit ein. Diese führen immer wieder zu neuen Entwicklungen und Veränderungen und somit auch zu einem sich immer wandelndem Rollenbild der Frau und Mutter.

Quelle: Svenja Pesch, freie Journalistin