18. Parkgespräche rücken den Aspekt der Sicherheit in den Vordergrund

Im Rahmen der 18. Parkgespräche sprach Jürgen Kutsch gemeinsam mit dem Ersten Hauptkommissar Walter Frantzen (rechts im Bild) sowie mit Hauptkommissar Ulrich Gerbig (links) über eventuelle Ängste im Ostviertel. Unter dem Motto „Leben im Ostviertel? Aber sicher!“ trafen sich wieder Anwohner und Interessierte in der Nadelfabrik, um ganz offen und ehrlich über das zu sprechen, was sie bewegt. Und das ist ganz schön viel. Denn auffallend war vor allem, dass es die Anwohner selbst waren, die ihr Viertel in medialen Berichten zu Unrecht in den Negativschlagzeilen sehen. „Es wird immer nur negativ berichtet, aber dabei stimmt das doch gar nicht. Wenn in Burtscheid oder Laurensberg etwas passiert, ist das kein Thema, aber wenn hier im Ostviertel auch nur eine Mülltonne umkippt, wird das ganz groß aufgezogen“ so eine Besucherin. Es wurde schnell deutlich, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger nicht sicher fühlen, weil es ihnen in den Medien so suggeriert wird. „Die Kriminalitätsrate ging in den vergangene drei Jahren zurück“, so Frantzen. Und weiter: „Das Ostviertel ist und war immer schon ein Arbeiterviertel und man muss einfach sagen, dass hier auch verhältnismäßig viele Menschen wohnen und es im Vergleich zu anderen Ecken von Aachen ein sozialschwaches Viertel ist, aber dennoch ist hier keine höhere Kriminalität zu vermerken, als anderswo auch.“ Kutsch selbst richtete seine Fragen an die langjährigen Anwohner selbst: „Merken Sie innerhalb von 30 Jahren eine Veränderung oder gar Verschlimmerung des Viertels?“ Die Antworten waren klar und auf den Punkt: „Seit 32 Jahren ist das eben ein lebendiges Viertel und es ist weder sicherer noch unsicherer geworden.“ Allerdings ist Angst nicht wegzudiskutieren. Und so erzählten ebenfalls nicht wenige Anwesende, dass sie sich vor allem in der dunklen Jahreszeit nicht ausreichend sicher fühlen würden. Wenig Straßenbeleuchtung, kaum eine Menschenseele auf der Straße und auf den ersten Blick suspekt wirkende Jugendliche seien Argumente dafür, abends lieber daheim zu bleiben, so die Anwohner. Subjektive Angst sei eben da und auch nicht durch rationale Argumente aufzulösen, sagte Kutsch. Aber rein die Fakten der Polizisten geben diesbezüglich Entwarnung. Das Resümee der Parkgespräche lautete deshalb: Leben im Ostviertel ist genauso gefährlich oder ungefährlich wie in anderen Viertel auch. Und statt jedes Vorkommnis medial aufzubauschen, wäre es vor allem an der Zeit, sich mal selbst ein Bild vor Ort zu machen!

Quelle: Svenja Pesch, freie Journalistin